06.10. 2025
„Wiedemann fordert Neuanfang in der deutschen Nahostpolitik“
Interview mit Frau Wiedemann im Deutschlandfunk
Frau Wiedemann (Journalistin, Autorin, Dozentin) war im März 2022 bei den Ostwestpassagen zu Gast und hat ihr Buch „Den Schmerz der Anderen verstehen“ im Gespräch vorgestellt.
Im jetzigen Interview geht es um Deutschland und sein Verhältnis zu Israel und Palästina. Es geht um die Nahostpolitik Deutschlands in den letzten Jahren und in der aktuellen Situation nach dem Terroranschlag der Hamas und der immer gewalttätigeren Antwort Israels darauf. Befindet sich Deutschland mit der bisherigen politischen Ausrichtung seiner Nahostpolitik in einer Sackgasse? - Eine engagierte Stimme für alle Opfer von Gewalt, für einen gerechten Frieden in Israel und Palästina und für eine entsprechende Ausrichtung/Korrektur der deutschen und europäischen Politik.
Das Interview ist zu hören in der DLF-Audiothek:
Aus der Dlf App | Kulturfragen
02. 10. 2025
Frantz Fanon (1925-1961): ‚Aktivist (und) Vordenker der Dekolonisierung‘
Podcast der Reihe ‚Lange Nacht‘ im Deutschlandfunk
Fanon stammte aus der ehemaligen Kolonie Martinique. Er war Psychiater, Schriftsteller, Freiheitskämpfer und als Schwarzer Theoretiker ein Kritiker des Rassismus und Vordenker der Dekolonialisierung. Er beschäftigte sich mit den psychologischen Auswirkungen von Rassismus auch aus der Perspektive eines Betroffenen. Als Arzt (Psychiater) entwickelte er in Algerien einen anderen, eher patientenzentrierten und durch die Psychoanalyse inspirierten Umgang mit (traumatisierten)Patientinnen, entwickelte neue Therapiemethoden und beteiligte sich selbst am algerischen Befreiungskrieg. Umstritten ist er wegen seiner ambivalenten Haltung zur Gewalt im Befreiungskampf. Der Podcast ist eine ausführliche Einführung in Leben und Werk von Frantz Fanon anlässlich seines einhundertsten Geburtstags.
siehe auch: Alice Cherki „Frantz Fanon. Ein Poträt“, Edition Nautilus
das Buch einer algerisch - jüdischen Psychiaterin und Psychotherapeutin, Autorin und Kollegin von Frantz Fanon, die am Unabhängigkeitskrieg teilgenommen hat
28.09.2025
Der ägyptisch-britische Aktivist Alaa Abdel Fattah sowie fünf weitere Gefangene wurde von Ägyptens Präsident al-Sisi begnadigt. Amnesty hatte sich lange für Alaa Abdel Fattahs Freilassung eigesetzt.
Der Aktivist, Schriftsteller und Softwareentwickler Alaa Abdel Fattah wurde während der ägyptischen Revolution 2011 bekannt. Er geriet wegen seines friedlichen Aktivismus und seiner Kritik an der Regierung wiederholt ins Visier der ägyptischen Behörden.
Die Freude ist unbeschreiblich, als Alaa Abdel Fattah seine Familienmitglieder in Kairo endlich wieder in die Arme schließen kann. Er ist Ägyptens bekanntester politischer Gefangener. Am Montag hat der ägyptische Präsident ihn nach sechs Jahren Haft begnadigt.
Quelle und mehr Informationen:
https://www.amnesty.de/aktuell/aegypten-aktivist-alaa-abdel-fattah-begnadigt-freilassung
25.09.2025
Der Philosoph und Poet Fuad Rifka
Fuad Rifka dichtete das Morgenland
Matthias Buth schreibt über den bedeutenden syrisch-libanesischen Philosophen und Poeten, Fuad Rifka:
„Offensichtlich haben unterschiedliche Kulturen auch unterschiedliche Auffassung davon, was und wie wichtig Poesie ist. Jede Übersetzung ist Interpretation. Das sei ein Problem, das nicht lösbar ist, sagte der syrisch-libanesische Philosoph, Lyriker und Übersetzer Fuad Rifka: „Jeder Übersetzer muss ein Dichter sein. Denken und Dichten bauen die Brücken.“ Fuad, der zu den Erneuerern der arabischen Lyrik gehörte, verstarb am 14. Mai 2011 mit 80 Jahren. Matthias Buth stellt den Dichter mit seinen Versen vor.“
weiterzulesen in: https://textor.online/ | Texte-Detailseite
23.09.2025
Eine 4000 Jahre alte Schrift aus dem Iran entziffert
Eine Dokumentation auf TV-Sender „arte“.
„Die elamische Strichschrift ist neben den ägyptischen Hieroglyphen und der mesopotamischen Keilschrift eines der ältesten bekannten Schriftsysteme der Menschheit. Sie entstand vor mehr als 4.000 Jahren im Iran und wurde vor rund 100 Jahren wiederentdeckt. Lange galt die Schrift als nicht entzifferbar, doch vor 15 Jahren nahm ein junger Archäologe die Herausforderung erneut an.“
Quelle: arte-mediathek
Der Dokumentarfilm ist am Samstag, den 27.9.2025 um 21:45 auf dem Sender arte zu sehen. Und bis zum 25.11.2025 in der arte-mediathek:
https://www.arte.tv/de/videos/109776-000-A/auf-den-spuren-einer-verlorenen-schrift/
18. 09. 2025
Spendenaufruf erfolgreich beendet – Danke!
Wir sind vor weniger als einem Monat mit einem Spendenaufruf gestartet. Die Spenden waren für die Unterstützung unsers Projektes „Lyrik und Musik des Orients“.
Inzwischen sind in kürzester Zeit genügen Spenden eingegangen, so dass das Projekt mehr als ausfinanziert ist. Wir sind von dieser Solidartät beeindruckt!
Wir danken allen Spenderinnen und Spendern.
Die Spendenbescheinigungen, die von „betterpace“ausgestellt werden, kommen Anfang des nächsten Jahres. Die Bescheinigungen, die wir ausstellen, kommen in den nächsten Wochen.
Herzliche Grüße
Das Team der Ostwestpassagen
16. 09. 2025
EINLADUNG
zu unserer nächsten Filmvorführung in der Reihe ‚Filme des Orients’ein.
Die Stiftung Ostwestpassagen und die Arthouse Kinos Frankfurt präsentieren:
“ Das Blau des Kaftans”
Regie: Maryam Touzani (Marokko)
Vorstellung in der arabischen / französischen Originalversion mit deutschen Untertiteln
Halim und Mina betreiben eine traditionelle Schneiderei in der Medina von Salé, einer der ursprünglichsten in Marokko. Um den Anforderungen der anspruchsvollen Kundschaft gerecht zu werden, heuern sie einen talentierten jungen Mann namens Youssef als Lehrling an. Mit der Zeit jedoch bemerkt Mina, wie sehr die Anwesenheit Youssefs ihren Mann berührt und er sich zu ihm hingezogen zu fühlen scheint... (Quelle: Verleih)
Wann: Montag den 29. September 2025 um 18:30 Uhr
Wo: Kino Harmonie, Frankfurt/M. Dreieichstr. 54
Karten kann man schon jetzt kaufen unter dem Link:
https://www.arthouse-kinos.de/filme/filmgespraech-das-blau-des-kaftans-40608/
Erfahrungsgemäß wird die Vorstellung schnell ausverkauft sein. Wir empfehlen, bald zu reservieren.
Nach dem Film haben wir die Möglichkeit, im Cafe Mina - Dreieichster.45 - noch etwas zu sitzen und uns zu unterhalten.
Herzliche Grüße
Das Filmteam der Ostwestpassagen
16. 09. 2025
Filmtipp: „Die Möllner Briefe“ , Dokumentarfilm, Regie Martina Priessner, Kinostart 25. September 2025
„Im November 1992 setzt im schleswig-holsteinischen Mölln junge Neonazis zwei Häuser in Brand, die überwiegend von türkischen Familien bewohnt werden. Ibrahim Arslan, damals sieben Jahre alt, überlebt nur knapp. Seine Großmutter und zwei Schwestern sterben. Dreißig Jahre später erfährt Arslan durch Zufall, dass es damals hunderte Solidaritätsschreiben an die Opfer gegeben hat. Sie wurden jedoch den Familien, an die sie gerichtet waren und denen sie hätten Trost spenden können, nie ausgehändigt. Stattdessen hat man sie im Archiv der Stadt Mölln eingelagert…“
Quelle: Evangelisches Frankfurt und Offenbach,14. September, S.11
12.09.2025
Internationaler Nürnberger Menschenrechtspreis 2025 geht an israelisch-palästinensische Versöhnungsinitiative Parents Circle – Families Forum (PCFF)
„Verständigung, Aussöhnung und konsequente Dialogbereitschaft – die israelisch-palästinensische Versöhnungsinitiative Parents Circle – Families Forum (PCFF) erhält den mit 25 000 Euro dotierten Internationalen Nürnberger Menschenrechtspreis 2025. Das hat die Jury unter dem Vorsitz von Oberbürgermeister Marcus König in ihrer Sitzung am Samstag, 16. November 2024, beschlossen. Seit 1995 bringt die PCFF israelische und palästinensische Familien zusammen, die durch den Nahostkonflikt ein Familienmitglied verloren haben, und bietet Bildungsprogramme und Aktivitäten zur Trauerbewältigung. „Gemeinsam setzen sie sich für ein Ende des Blutvergießens ein und rufen zur Versöhnung auf. Ihr Engagement für die Förderung gewaltfreier Lösungen des Konflikts ergibt sich aus der gemeinsamen Erfahrung des Verlusts“, so die internationale Preis-Jury in ihrer Begründung….“
Quelle: https://www.nuernberg.de/presse/mitteilungen/pm_24411.html
Die Verleihung des 16. Internationalen Nürnberger Menschenrechtspreis 2025 wird am Sonntag, 21. September 2025 um 11:00 Uhr im Opernhaus Nürnberg stattfinden.
Weitere Informationen: https://www.nuernberg.de/internet/menschenrechte/pcff.html
10. 09. 2025
Filmfestspiele in Venedig 2025: Drei ‚unserer‘ RegisseurInnen mit dabei
Silberner Löwe (Großer Preis der Jury) an die Tunesierin Kaouther Ben Hania für ihren Film „The Voice of Hind Rajab“:
„The Voice of Hind Rajab ist ein Hybridfilm… Das zwischen Spiel- und Dokumentarfilm-Drama angesiedelte Werk thematisiert das Schicksal der 5-jährigen Palästinenserin Hind Rajab, die Anfang 2024 während einer Militäraktion von der israelischen Armee im Gazastreifen getötet wurde. In ihrer Not telefonierte das Mädchen mit Mitarbeitern der Hilfsorganisation Palästinensischer Roter Halbmond …, die versuchten, das Kind zu beruhigen und dessen Rettung zu organisieren….Regisseurin Ben Hania entwickelte ihren Film unter Verwendung von Rajabs Originalstimme aus einem aufgenommenen 70-minütigen Telefonat.“ (Wikipedia) Der Film ist laut Besprechungen aufrüttelnd und erschütternd. Man kann aus ganz unterschiedlichen Perspektiven auf ihn schauen: Den ungehörten Hilferuf eines Kindes hörbar machen oder eine posthume Instrumentalisierung des Hilferufes eines leidenden Mädchens… Jedenfalls liest man sowohl über Begeisterung (20 Min. Applaus) als auch über Skepsis und Kritik.
Die Stiftung Ostwestpassagen zeigte im letzten Jahr in der Filmreihe ‚Filme des Orients‘ von dieser Regisseurin den spannenden, engagierten Film „Der Mann, der seine Haut verkaufte“.
Mohammad Rasoulof wurde in die Jury der diesjährigen Filmfestspiele in Venedig berufen. 2024 präsentierte er nach seiner Flucht aus dem Iran in Cannes seinen für den Oscar nominierten Film ‚Die Saat des heiligen Feigenbaums“. Wir zeigten den Film im Herbst 2024 als Preview und vorher im selben Jahr auch seinen Episodenfilm „Doch das Böse gibt es nicht“ (Berlinale: Goldener Bär 2020)
Außerdem war die marokkanische Regisseurin Maryam Touzani mit ihrem neuen Film „Calle Malaga“ in Venedig präsent. Wir zeigen ihren feinfühligen, berührenden Film „Das Blau des Kaftans“ am 29. September 2025 wie immer um 18:30 im Arthouse-Kino Harmonie in Sachsenhausen.
04.09.2025
Jina Khayyers "Im Herzen der Katze"
Lesung ab 1. September im Radio und in der ARD Audiothek
Jina Khayyers "Im Herzen der Katze“
„Iran, ein Land voller Widersprüche. Die reiche Geschichte, landschaftliche Schönheiten, die poetische Sprache, der Humor und die Gastfreundschaft der Menschen – all das existiert ebenso wie die religiösen Machthaber unter Ajatollah Chamenei, die ihre Macht mit massiver Repression gegen die Bevölkerung absichern. Pegah Feridony ("Türkisch für Anfänger") liest die ergreifende Geschichte einer jungen Frau, die eine Reise unternimmt...“
Quelle: hr2-kultur
Zu hören über den Link:
Jina Khayyer: Im Herzen der Katze · Neue Folgen - Jetzt Podcast anhören!
Lesung in Frankfurt/M.:
Dienstag, 09.09.2025, um 19 Uhr
Jina Khayyer, Im Herzen der Katze
Lesung und Gespräch
Moderation: Judith von Sternburg
Veranstaltungsort: Kunstverein Familie Montez
Honsellstraße 7, 60314 Frankfurt
**Eintritt frei**
03.09.2025
Eine Umweltkatastrophe im Schatten der Diktatur
Im iranischen Kurdistan sterben immer wieder junge Menschen bei dem Versuch, Waldbrände zu löschen – ohne Ausbildung, ohne Ausrüstung, ohne staatliche Hilfe. Was wie eine Naturkatastrophe erscheint, ist auch Ausdruck systematischen Versagens – und politischer Ausgrenzung.
Weiterlesen:
https://iranjournal.org/gesellschaft/iran-kurdistan-umwelt-waldbrand
29.08.2025
Ein gelungener Start |
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Am 26. August 2025 fand die Auftaktveranstaltung der Reihe „Lyrik und Musik des Orients“ statt. Jan Wagner veranschaulichte mit seiner ansprechenden Art, wie Gedichte geistige Räume öffnen, wie der Rhythmus und die Laute der Wörter unsere Wahrnemung beeinflussen und unsere Herzen berühren. Johanna Leonore Dahlhoff ergänzte dies durch die Auswahl von Musikstücke, in denen Komponisten in ihrer jeweiligen Zeiten neue Wege beschritten. Sie spielte die Stücke berührend und virtuos auf ihrer Querflöte, und so entstand eine Brücke zwischen Lyrik und Musik. Dem Publikum hat der Abend offensichtlich gefallen, denn es erfreute die Veranstalter mit vielen positiven Rückmeldungen. Am 20.10.2025 findet die zweite Veranstaltung der Reihe statt und zwar mit persische Lyrik und Musik. |
30.07.2025
Buchbesprechung: „Ali Khamenei –Aufstieg und Herrschaft“
von Ali Sadrzadeh
“Eine Biografie über Macht, Terror und die Ordnung des 21. Jahrhunderts“
erscheint am 7.8.2025 bei Kohlhammer
Ali Sadrzadeh ist ein erfolgreicher, national und international anerkannter Frankfurter Journalist mit Schwerpunkt Iran, naher Osten und Nordafrika.
„Seit 36 Jahren ist Ali Khamenei das religiöse und politische Oberhaupt der Islamischen Republik Iran…In allen Konflikten des Nahen Ostens hat Khamenei seine Hand im Spiel. Sogar in den Ukrainekrieg greift er ein… Heute steht seine Außenpolitik aus Terror, Geiselnahmen und Stellvertreterkriegen vor einem selbstverschuldeten Scherbenhaufen, der sogar seine Macht im Inneren zu gefährden droht…Zivilgesellschaftlichen Widerstand lässt er brutal verfolgen…Weder die offiziellen noch die geduldeten Medien berichten über sein Privatleben… Und so ergibt sich eine erstaunliche Geschichte Khameneis - zugleich die Geschichte seiner "Republik" im turbulenten Nahen Osten der letzten 40 Jahre.“
Quelle und ausführliche Buchbesprechung:
Ali Khamenei - Sadrzadeh, Ali - Schreiber
Mehrere interessante Artikel bei Qantara über Iran von Sadrzadeh:
Ali Sadrzadeh | Qantara.de - Dialog mit der islamischen Welt
Spannend dort ein Artikel vom 23.05.2024 über die Theologin und Feministin Sedigheh Vasmaghi : „Revolution im islamischen Recht“:
https://qantara.de/artikel/die-iranische-theologin-und-feministin-sedigheh-vasmaghi-revolution-im-islamischen-recht
24.7.2025
„Ich denke immer in Farben“
Die Stiftung Ostwestpassagen hatte am 25. April 2023 Frau Mahbuba Maqsoodi, die afghanisch-deutsche Künstlerin und Geschichtenerzählerin, nach Frankfurt eingeladen. Ein Abend, in dem Bilder von der Glaskunst von Frau Maqsoodi gezeigt, aus ihrem autobiographischen Buch gelesen wurde und ein intensives Gespräch über Leben und Werk der Künstlerin stattfand.
Im Juli 2025 führte Britta Bürger im Deutschlandfunk ein langes Interview mit Frau Maqsoodi.
„Mahbuba Maqsoodi ist fasziniert von Farben, Licht und Spiritualität. Die Deutsch-Afghanin gestaltet Fenster in Kirchen. Kunst, so die Malerin, sei universell – jenseits von Glauben und Politik.“ Im Podcast des Deutschlandfunks zu hören.
Quelle:
https://www.deutschlandfunkkultur.de/kuenstlerin-mahbuba-maqsoodi-ich-denke-immer-in-farben-100.html
02.04.2025
Ausstellung:
Yalla. Arabisch-jüdische Berührungen 29. September 2024 bis 05. Oktober 2025
„Die Geschichte arabisch-jüdischer Lebenswelten reicht Jahrhunderte zurück, bis in die präislamischen Stammesgesellschaften Arabiens. Eine lange und widersprüchliche Beziehungsgeschichte – mal romantisiert, mal vergessen, verdrängt und dämonisiert – gibt es zu entdecken: jüdisches Leben unter islamischer Herrschaft über die heutigen arabischen Länder und die Iberische Halbinsel (al-Andalus), im Osmanischen Reich oder unter dem Einfluss europäischer Kolonialinteressen….“
Wo: Jüdisches Museum Hohenems
Villa Heimann-Rosenthal
Schweizer Str. 5, 6845 Hohenems
Quelle: https://www.jm-hohenems.at/ausstellungen/aktuelle-ausstellung
15.03.2025
Parastou Forouhar - Gabriele Münter Preisträgerin 2025
„Der Gabriele Münter Preis als Zeichen der Sichtbarmachung und Förderung herausragender Künstlerinnen ab 40 Jahren geht im Jahr 2025 an die iranisch-deutsche Künstlerin Parastou Forouhar, geboren 1962 in Teheran… Die Jury… zeigte sich überzeugt, dass Parastou Forouhar nicht nur für die bemerkenswerte Qualität ihres Schaffens geehrt werden sollte, sondern auch für den Mut und die Konsequenz, mit denen sie sich für Freiheit, Menschenrechte und den Dialog zwischen Kulturen einsetzt…„Parastou Forouhars Kunst vermittelt eine tiefgreifende Botschaft von Hoffnung auf Veränderung und repräsentiert damit die zentralen Werte des Gabriele Münter Preises…Ihre Kunst bleibt bewusst ambivalent und widerständig gegen jede Vereinnahmung. Ihre politisch motivierten Archive und Aktionen verstärken diesen Ansatz und machen ihre Arbeit zu einer kontinuierlichen Auseinandersetzung mit Macht, Identität und kultureller Erinnerung. (aus der Begründung der Jury)“
https://www.gabriele-muenter-preis.de/preistraegerinnen/
https://www.youtube.com/watch?v=NZ2RtrvKoc8
12.03.2025
Die besonderen Herausforderungen der MeToo-Bewegung in Iran
„Die MeToo-Bewegung in Iran hat einen wichtigen Diskurs über sexuelle Gewalt angestoßen – doch Überlebende und Unterstützerinnen sind massiven juristischen und Sicherheitsbedrohungen ausgesetzt. Während Täter oft einflussreiche Männer bleiben, riskieren Betroffene durch das Erzählen ihrer Geschichte soziale Ächtung und rechtliche Verfolgung. In einem repressiven Staat, der feministische Arbeit kriminalisiert, stellt sich die Frage: Wie kann Solidarität aussehen, wenn der Preis so hoch ist?“ aus: Iran Journal – vollständiger, sehr informativer Artikel dort:
Die besonderen Herausforderungen der MeToo-Bewegung in Iran
04. 03. 2025
Syrien
Sascha Ruppert-Karakas schreibt in der Zeitschrift Zenith:
„54 Tage nach der Flucht Assads aus Damaskus ereignet sich in Syrien erneut ein Umbruch, der über 54 Jahre als unerschütterlich geltende Selbstverständlichkeiten abermals ins Wanken bringt. Indem sich der einstige dschihadistische Kriegsherr und nun zum Staatsmann gewandelte Anführer der islamistischen Gruppe Hayat Tahrir Al-Sham, Ahmed Al-Shar’a, in seiner Siegesrede am 29. Januar 2025 zum Übergangspräsidenten ausruft, bricht er nicht nur mit der tradierten Praxis, das syrische Präsidentenamt als dynastisches Erbe der Assad-Familie weiterzureichen, sondern tritt zugleich mit einer Vision für ein neues Syrien auf, die viele syrische Revolutionäre noch vor einem halben Jahr als unerreichbare Träumerei abgetan hätten.
Doch damit nicht genug: Al-Shar’a stellt die Opfer des Kampfes für ein freies Syrien in den Mittelpunkt seiner Rede und macht insbesondere den 2011 von Assads Sicherheitskräften zu Tode gefolterten Jungen Hamza Al-Khatib zur Integrationsfigur des Leidens, während er durch diese Symbolik eine Roadmap für die Erneuerung der geschundenen Nation entwirft. Sich als Diener der Bevölkerung und nicht als Herrscher präsentierend, kündigt er an, ein neues Kapitel in der syrischen Politik aufzuschlagen – eine Politik, die »echte Beteiligung aller syrischen Männer und Frauen im In- und Ausland, um ihre Zukunft in Freiheit und Würde aufzubauen, ohne Ausgrenzung und Marginalisierung« ermöglichen soll…..“
28.02.2025
Marcia Lynx Qualey schreibt auf dem Online-Portal Qantara über den Roman von Samia Mehrez
„Die vielen Leben des Ibrahim Nagui“
„Samia Mehrez' Buch „Die vielen Leben des Ibrahim Nagui: Eine Reise mit meinem Großvater“ (Januar 2025) ist ebenso sehr die Erzählung einer Heimsuchung wie eine historische Darstellung.
Der Ende des 19. Jahrhunderts in Kairo geborene Nagui war Dichter, Übersetzer und Arzt für Bedürftige. Zudem war er Mitbegründer der einflussreichen ägyptischen Apollo-Gesellschaft für romantische Poesie.
Zu Lebzeiten von Kritikern vernachlässigt, erlangte Nagui posthum Ruhm, als eine Adaption seines Gedichts „al-Atlal“ („Die Ruinen“) vertont und von Umm Kulthum gesungen wurde….“
27. 02. 2025
„1001 Nacht“Der Erzählklassiker
Hörspieladaption entdeckt die Geschichtensammlung als moderne Serie neu – nach der Neuübersetzung von Claudia Ott
Ab 28. Februar in der Deutschlandfunk App
Jeden Abend bei Sonnenuntergang eine Folge, beginnend mit Ramadan
67 Folgen erzählen jeweils eine nächtliche Geschichte aus „1001 Nacht“. Die preisgekrönte Hörspielregisseurin Judith Lorentz hat zusammen mit Roxana Samadi, die Schahrasad verkörpert, eine zeitgemäße Fassung erarbeitet. Sie verbindet deutsche und arabische Passagen sowie Storytelling-Elemente und feiert das mündliche, intime Erzählen. Jede Episode von „1001 Nacht“ hat eine Länge zwischen fünf und zehn Minuten.
Als Podcast ist „1001 Nacht“ in der Deutschlandfunk App ab 28. Februar, dem Beginn des Ramadans, abrufbar. Auf allen weiteren Plattformen ab 7. März. Deutschlandfunk Kultur sendet die Episoden täglich zu Sonnenuntergang vor den 17.00 Uhr Nachrichten.
Quelle: https://www.deutschlandradio.de/1001-nacht-podcast-100.html
8.12. 2024
„Eine Geschichte, die Mut macht in Zeiten des Hasses“*
Der promovierte Jurist, Journalist (SZ) und Sachbuchautor Ronen Steinke erzählt eine unglaubliche Geschichte: In seinem gut recherchierten, spannenden Buch „Der Muslim und die Jüdin“ (München 2019) berichtet er über die waghalsige Rettung einer jungen Jüdin, die mit Hilfe eines ägyptisch-muslimischen Arztes den Holocaust in Berlin versteckt überlebte.
Zugleich erfahren wir etwas über „eine fast vergessene Welt: das arabische Berlin der Weimarer Zeit, das gebildet, fortschrittlich und in weiten Teilen alles andere als judenfeindlich war.“* Allerdings dienten sich manche national und antikolonial orientierte Araber den Nazis an und übernahmen auch ihren Antisemitismus, der mehr und mehr das gesellschaftliche Leben prägte. Man hatte in den Kolonialmächten einen gemeinsamen Feind.
Steinke wurde auch bekannt durch eine Biografie über Fritz Bauer (2013), die dem Film „Der Staat gegen Fritz Bauer“ zugrunde lag und behandelt in seinem Buch „Terror gegen Juden“(2020, aktualisiert seit dem 7. Oktober 2023) die jetzige Zeit.
*Klappentext
29.10.2024
Frau Leben Freiheit زن زندگی آزادی
„Dieser Film hat alles in meinem Leben verändert.
Ich musste mein Land, meine Familie, meine Freunde, alles hinter mir lassen.
Wenn ich in der Zeit zurückreisen könnte,
würde ich mich immer und immer wieder dafür entscheiden,
Teil dieses Films zu sein.
Denn es gibt nichts Schöneres, als für seine Überzeugungen einzustehen.
Frau, Leben, Freiheit.“
Setareh Maleki, Darstellerin DIE SAAT DES HEILIGEN FEIGENBAUMS
Der Film kommt ab dem 26. Dezember 2024 in die Kinos
Quelle: Alamode Film
Die Stiftung Ostwestpassagen zeigte im Rahmen der Reihe "Filme des Orients" den Film am 3.12.2024 als Vorpremiere im Kino Cinema Frankfurt.
19.10.2024
Frauen und Musik in Afghanistan
„Betroffen von den Einschränkungen und Verboten des Musizierens waren besonders, und das vor allem in der Gegenwart, die Frauen. In Afghanistan, wo seit 2021 wieder die radikal-islamistischen Taliban herrschen, gehört das Musikverbot zu den Instrumenten der totalen Unterdrückung. Clair Lüdenbach skizziert die Geschichte….“
14.10.2024
„Klassische persische und jüdische Musik: Eng verbunden“
Lesenswerter Artikel von Richard Marcus
„Das Album "Monajat“ der amerikanisch-iranischen Sängerin und Songwriterin Galeet Dardashti erinnert an die kulturelle Verbundenheit zwischen Muslimen und Juden im Iran – und überwindet dabei scheinbar unüberwindbare Grenzen…Galeet Dardashti sagt, ein Hauptgrund für die Aufnahme dieses Albums sei für sie das Gefühl gewesen, man müsse die Menschen an die engen Beziehungen erinnern, die es einst zwischen den muslimischen und jüdischen Gemeinschaften im Iran und in anderen Ländern gab. “ Quelle Qantara:
10. 9. 2024
Über Israel schreiben
Plan B
Bücherpodcast der Buchhandlung Schutt mit Anita Djafari :
In dieser Folge wirft Anita Djafari mit ihrem Gesprächspartner Eldad Stobezki einen Blick auf israelische Autor*innen - und damit unweigerlich auch auf die derzeitige Lage in Israel und Palästina. Hierzu hat Eldad Stobezki mit seiner langjährigen Expertise gleich eine ganze Leseliste zusammengestellt. Es geht um:
Sara Klatt - Das Land, das ich dir zeigen will
Lizzie Doron - Nur nicht zu den Löwen
Yishai Sarid - Schwachstellen
Dror Mishani - Fenster ohne Aussicht
Chaja Polak - Brief in der Nacht
Gabriele Tergit - Im Schnellzug nach Haifa
S2 Folge 4: Über Israel schreiben - Plan B - Der Bücherpodcast (podigee.io)
https://www.wehrheimer-literaturwerkstatt.de/index.php?article_id=10
9. 8. 2024
„Die Angst und Hoffnung der Iraner:innen nach Haniyehs Tod
Die meisten Einwohner:innen der iranischen Hauptstadt fürchten sich vor einem Angriff des Iran auf Israel. Denn dadurch würde ein direkter Krieg zwischen beiden Ländern näher rücken. Es gibt aber auch viele, die in einem solchen Krieg die Chance zum Sturz des Regimes sehen. Die Aktivistin Afra hat sich in Teheran umgehört.
Nach dem staatlichen Mord an Jina Mahsa Amini in Teheran sind die U-Bahn und der öffentliche Nahverkehr der iranischen Hauptstadt zu einem runden Tisch geworden, an dem über wirtschaftliche und politische Themen gesprochen und zum Teil heiß diskutiert wird. Immer mehr Menschen trauen sich, ihre Meinung ohne Angst vor den Sicherheitsbehörden des Regimes zu äußern.
Seit dem Tag der Ermordung von Hamas-Chef Ismail Haniyeh in Teheran spekulieren die Menschen in der U-Bahn, auf den Straßen und Basaren, in Freundeskreisen und bei der Arbeit über den Grund für seine Ermordung und die Folgen dieses Anschlags.“
Quelle: Iran-Journal
Die Angst und Hoffnung der Iraner:innen nach Haniyehs Tod - Iran Journal
23. 07. 2024
Widerstand von iranischen Frauen- ziviler Ungehorsam – kreativ und mutig
„Religiöse Zeremonien als Protestmittel gegen die Islamische Republik
Die Anwesenheit unverschleierter junger Frauen bei einer islamischen Prozession hat ein neues Dilemma für radikale Islamisten geschaffen. Es scheint, als setze die neue Generation im Iran staatliche Mittel gegen die staatliche Unterdrückung ein….Meiner Meinung nach zeigt die Anwesenheit junger unverschleierter Frauen im Trauerzug der Männer einen bemerkenswerten zivilen Ungehorsam. In Videos von einigen Trauerzeremonien in anderen Teilen des Iran sehen wir junge Menschen, die angeblich trauern, aber ihr Verhalten unterscheidet sich von dem, das sonst bei solchen Anlässen zu sehen ist. In einem Video führen ein paar junge Leute sogar Bewegungen zu einem Trauerlied aus, die einem Tanz ähneln.“
Quelle: Iran-Journal,
Religiöse Zeremonien als Protestmittel gegen die Islamische Republik - Iran Journal
11.7. 2024
Präsidentschaftswahlen im Iran im Juli 2024: der neue Präsident Pezeshkian wird in den Medien als ‚moderat‘ geschildert. Das sehen viele IranerInnen anders. Lesen Sie im Iran-Journal unter der Rubrik „Meinung“ dazu einen kritischen Kommentar, der eine andere Sicht auf das Geschehen öffnet.
https://iranjournal.org/meinung/meinung-wahlen-im-iran
28.05.2024
Friedenspreis für Natan Sznaider
Natan Sznaider wurde am Sonntag, den 26. Mai 2024 im Festsaal der Jüdischen Gemeinde Frankfurt mit dem Friedenspreis der Geschwister Korn und Gerstenmann-Stiftung geehrt.
In seiner Dankesrede sagte er: „…Ein politisch ernsthafter Frieden setzt vorraus, dass Israel integraler Teil eines Bündnissystems der Region wird. Dazu gehört wohl auch, das Modell zweier unabhängiger Staaten wiederzuerwecken, das in den Neutzigerjahren des vergangenen Jahrhundert entwickelt wurde, und heute kaum noch zu verwirklichen ist. Aber es bleibt der Horizont, um nach dreißig Jahren überhaupt wieder Verhandlungen aufzunehmen.…“ (Süddeutsche Zeitung Nr. 120 vom 27.5.2024, Seite 11
Natan Sznaider und Navid Kermani führten im Frühjahr 2002, ein halbes Jahr nach 9/11 und während der sogenannten zweiten Intifada, eine auf persönlicher Freundschaft gründende Korrespondenz mit sehr gegensätzlichen Perspektiven auf den israelisch-palästinensischen Konflikt.
Der Hanser-Verlag veröffentlichte im Herbst 2023 diese Korrespondenz in Form eines keinen Buches:
„ISRAEL - Eine Korrespondenz“.
Die „Initiative neuter November“ regte im Dezember 2023 an, dass Kulturveranstalter Lesungenen aus dem genannten Buch veranstalten. Diesem Aufruf folgten viele Institutionen – auch die Stiftung Ostwestpassagen, die mit ihren Kooperationspartnern zweimal Lesungen durchführte: am 28.12.2023 in Frankfurt und am 24.4.2024 in Offenbach.
05. 05. 2024
Jüdische und muslimische Communities auf der Suche nach Solidarität
„Die seit fast sieben Monaten andauernden israelischen Vergeltungsschläge im Gazastreifen für die Terroranschläge der Hamas am 7. Oktober 2023 haben die jüdisch-muslimischen Beziehungen stark belastet. Deutschlands hohe Sensibilität für Antisemitismus erschwert die Situation zusätzlich….“
…"Ich habe immer versucht, das Feld auf die Vorurteilsforschung insgesamt auszuweiten“, sagt Wolfgang Benz, ehemaliger Leiter des Zentrums für Antisemitismusforschung an der TU Berlin. "…
.…."Die Lektion des Holocaust haben wir erst dann gelernt, wenn wir nicht nur freundlich zu Juden sind, sondern wenn wir erkannt haben, dass keine Minderheit, egal welche, diskriminiert und verfolgt werden darf", sagte Benz. "Genau daran mangelt es im deutschen Bewusstsein."
Mehr unter dem Link:
Deutschland und der Gaza-Krieg: Juden und Muslime in Deutschland suchen nach einer gemeinsamen Solidarität im Konflikt zwischen Israel und der Hamas conflict | Qantara.de
20. 3. 2024
Das iranische Filmfestival Frankfurt hat begonnen.
Nähere Informationen unter dem folgenden Link:
18. 3. 2024
„Shirin Neshat: Wut als Empowerment-Strategie
„The Fury“, „Die Wut“ – so nennt Shirin Neshat ihr neues Werk, das bereits in New York und London gezeigt wurde und seit dem 8. März auch in Berlin und später in Duisburg zu sehen ist. In großformatigen Fotos und einer Videoinstallation thematisiert sie darin sexualisierte Gewalt an Frauen in politischer Haft. Yasmin Khalifa hat für das Iran Journal mit der in New York lebenden Künstlerin gesprochen.“
Shirin Neshat: Wut als Empowerment-Strategie - Iran Journal
siehe auch ausführliches, interessantes Interview von Johanna Adorjan in der Süddeutschen Zeitung Samstag/Sonntag 9./10. März 2024, S. 46
20. 2. 2024
Der Klang der Utopie
Vor einem Vierteljahrhundert riefen Daniel Barenboim und der palästinensisch-amerikanische Literaturwissenschaftler Edward W. Said ein Projekt ins Leben, das schon damals utopisch schien und heute relevanter denn je ist: Das West-Eastern Divan Orchestra bringt junge Musiker:innen aus Palästina, Israel und anderen Ländern des Nahen Ostens und Nordafrikas zusammen mit dem Ziel, gegenseitiges Verständnis und Dialog zu fördern – dafür erhält es weltweit große Anerkennung, trotz der massiven Herausforderungen, die das Ensemble daran hindern, in den Heimatländern seiner Mitglieder aufzutreten.
Mit einem Konzert in der Berliner Philharmonie begehen die jungen Musiker:innen den 25. Geburtstag ihres Orchesters und bekräftigen zugleich ihr leidenschaftliches Engagement für seine Mission. Unter der Leitung von Daniel Barenboim interpretieren sie Bruckners Vierte Symphonie und Mendelssohns Violinkonzert mit dem Solisten Yamen Saadi. Der musikalische Weg des jungen Geigers und Absolventen der Barenboim-Said Akademie begann im Alter von elf Jahren als Mitglied des West-Eastern Divan Orchestra, dessen Konzertmeister er später wurde – bevor er 2022 die gleiche Position im Orchester der Wiener Staatsoper übernahm.
Montag, 15. April, 20 Uhr, Philharmonie Berlin
25 JAHRE WEST-EASTERN DIVAN ORCHESTRA
Daniel Barenboim & Yamen Saadi
1. 2. 2024
Artikelserie über RUMI
„Auch nach siebeneinhalb Jahrhunderten haben die Verse von Rumi nichts an ihrer Tiefe und transformierenden Kraft eingebüßt. Eine Artikelserie von qantara.de anlässlich des 750. Todestags des muslimischen Dichters und Mystikers.“
Quelle: www.qantara.de
Die Artikelserie zu finden hinter diesem Link:
Mystiker und Dichter Rumi : Der islamische Mystiker Rumi (1207-1273) ist einer der bedeutendsten persischen Dichter des Mittelalters. | Qantara.de
29.12.2023
Lese-Reihe: „Israel. Eine Korrespondenz“ von Navid Kermani und Natan Sznaider
Auf Anregung der Initiative 9. November werden in den nächsten Wochen
Schauspielerinnen und Schauspieler Auszüge aus der Israel-Korrespondenz von Kermani / Sznaider in Kultur-Einrichtungen, Orten des bürgerschaftlichen Austauschs, Schulen und Bildungseinrichtungen vortragen.
Termine der Lesungen ab Januar 2024:
Initiative 9. November e.V. – am Ort der zerstörten Synagoge der Israelitischen Religionsgesellschaft (initiative-neunter-november.de)
17.12.2023
Zum 750. Todestag von Rumi
„Rumi ist wohl der bekannteste Poet in der Geschichte des Islams. Bis heute werden seine Gedichte wertgeschätzt. Sein Mausoleum in der Türkei zieht Menschen aus aller Welt an. Auch der Religionsphilosoph Milad Karimi ist von Rumi fasziniert.“
Eine Sendung von Christian Röther im Deutschlandfunk (etwa 20 Min.)
https://www.deutschlandfunk.de/rumi-mystiker-islam-100.html
30.11.2023
Der Ort, an dem wir recht haben
An dem Ort, an dem wir recht haben,
werden niemals Blumen wachsen
im Frühjahr.
Der Ort, an dem wir recht haben,
ist zertrampelt und hart wie ein Hof.
Zweifel und Liebe aber
lockern die Welt auf
wie ein Maulwurf, wie ein Pflug.
Und ein Flüstern wird hörbar
an dem Ort, wo das Haus stand,
das zerstört wurde.
Jehuda Amichai: Zeit. Gedichte.
Aus dem Hebräischen von Lydia Böhmer und Paulus Böhmer,
Frankfurt am Main: Suhrkamp Verlag 1998, derzeit vergriffen.
29.11.2023
„POLITIK DER FEINDSCHAFT“ von Charlotte Wiedemann
„Empathie ist in diesen Tagen ein missbrauchter Begriff. Selten ist damit der schwierige Versuch gemeint, den Schmerz eines anderen tatsächlich zu begreifen und dafür eine politisch-historische Perspektive einzunehmen, die auf der eigenen Seite nicht hegemonial ist…“ - folgen Sie dem Link und lesen Sie den ganzen Beitrag:
Politik der Feindschaft (monde-diplomatique.de)
Quelle: Le Monde dIplomatique vom 9.11. 2023.
29.11.2023
Parastou Forouhar – Schikanen bei der Einreise in den Iran zur jährlichen Trauerfeier im November für ihre ermordeten Eltern
Parastou Forouhar ist eine erfolgreiche, deutsch-iranische Künstlerin, die auch schon 2015 bei den Ostwestpassagen zu Gast war. Sie ist eine kritische Stimme der Diaspora und reist jedes Jahr im November zum Gedenken an die politisch motivierten Morde an ihren Eltern1998 in den Iran, um im Haus der Eltern eine Trauerfeier anzuhalten. Diesmal wurden bei der Einreise persönliche Gegenstände beschlagnahmt. Vor allem versuchte man sie durch die Beschlagnahme des Handys und das Abstellen des Telefons im Haus der Eltern zu isolieren.
Quelle: Iranjournal – News:
7.10. 2023
„Kommentar von Ali Sadrzadeh zur Verleihung des Friedensnobelpreises an die iranische Menschenrechtsaktivistin Narges Mohammadi.
„Das globale Dorf kann auch ein angenehmer Ort sein: Es ist dann jener Ort, wo Despoten endlich lernen müssen, dass es in ihrem Reich unmöglich ist, totale Dunkelheit zu verordnen. Den Dorfbewohner*innen lässt sich nicht alles verheimlichen. Auch hinter den dicken Mauern des Evin-Gefängnisses erfährt Narges Mohammadi, wie die Welt und wie ihr Land aussieht, in dem sie seit dreißig Jahren mutig, aufrichtig und unbeirrt kämpft….“
Weiter lesen:
Mutige Frauenstimme im globalen Dorf - Iran Journal
7. 10. 2023
Ein Podcast über zwei sehr interssante Bücher
Anita Djafari und Ulrich Noller unterhalten sich als Literaturkenner*Innen über zwei Romane der Weltempfänger-Sonderliste zum Iran: Faribā Vafīs "Der Traum von Tibet" und Behzad Karim Khanis "Hund Wolf Schakal". Fariba Vafis Werk ist eine im Iran und darüber hinaus seit Jahrzehnten bekannte und geschätzte Stimme der Literatur. Behzad Karim Khani überrascht mit seinem beeindruckenden literarischen Debüt als Autor mit iranischen Wurzeln.
https://plan-b.podigee.io/13-literatur-schaffen-zwischen-iran-und-deutschland
27.7.2023
Iran: Politische Haltung wird als krankhaft definiert
Psychiatrisierung von Protestierenden als Mittel zu ihrer Entpolitisierung und Stigmatisierung
Protestierende, (vor allem Frauen) werden von der Justiz der Islamischen Republik Iran zu psychologischen Beratungen und Sitzungen verurteilt. Durch die zwangsweise verordneten psychologischen Sitzungen und Therapien sollen Regimegegner*innen auf Kurs gebracht werden und ihren Lebensstil verändern. Ihre politische Haltung wird von der Justiz, von Richtern einfach als krankhaft definiert und damit entpolitisiert. Protestierende werden durch willkürliche Diagnosen stigmatisiert. Psychiatrie und Psychotherapie werden wieder einmal zu Instrumenten von Herrschaft und Unterdrückung. Dagegen wehren sich jetzt die Mitglieder führender iranischer Fachgesellschaften aus den Bereichen Psychiatrie, Psychosomatik und Psychologie.
Psychologie-Verbände wehren sich gegen „Missbrauch der Psychologie“ durch iranische Justiz - Iran Journal
Quelle Iran Journal vom 20. Juli 2023:
10.7.2023
Marian Brehmers Einführung in die Welt des Sufismus
Sehnsucht nach dem Wesentlichen
Die Vielfalt im Islam ist groß. Das zeigt sich auch an seinem mystischen Zweig, dem Sufismus. In seinem neuen Buch führt Marian Brehmer ein in die unterschiedlichen Formen der islamischen Mystik.
Quelle: Ein Artikel von Lisa Neal auf qantara
https://de.qantara.de/inhalt/marian-brehmers-einfuehrung-in-die-welt-des-sufismus-sehnsucht-nach-dem-wesentlichen
7.7.2023
Neues Buch von Bachtyar Ali: Das Lächeln des Diktators
Neben seinen Romanen hat Bachtyar Ali zahlreiche Essays veröffentlicht. Im Zentrum steht die Frage, welche Hindernisse sich im Mittleren Osten und der arabischen Welt der Aufklärung und friedlichen Entwicklung entgegenstellen. Vertraut mit den europäischen Denktraditionen, sucht er neue Wege aus der Gewalt und Perspektivlosigkeit seiner Region.
»Bachtyar Ali erweist sich mit diesem schmalen Band als scharfsinniger, tiefschürfender, sprach- und bildmächtiger Denker und Essayist.« Badische Zeitung
Nähere Infos:
http://www.unionsverlag.com/info/person.asp?pers_id=3114
15. Juni 2023
Ein Freund hat uns auf einen Podcast des WDR 5 hingewiesen. Wir sind begeistert über diesen unterhaltsamen und sehr informativen Beitrag über den persischen Wissenschaftler und Lyriker Omar Khayyam:
Omar Khayyam: Gelehrter und Spott-Dichter (geb. im Mai 1048)
WDR ZeitZeichen · 04.05.2023 · 15 Min.
„Mit beißender Ironie gegen religiöse Engstirnigkeit: Omar Khayyam war nicht nur ein genialer Mathematiker - er trat vor tausend Jahren als Muslim für freie Wissenschaft, Vernunft und Sinnengenuss ein. Seine spöttischen Gedichte provozieren islamistische Politiker noch heute ... Autorin: Marfa Heimbach“
Zu hören über den Link:
02.04.2023
Im Iran werden Ärztinnen und Ärzte, die ihren Beruf ausüben und dem Hippokratischen Eid folgen, wegen der Behandlung von verletzten Demonstrantinnen und Demonstranten verhaftet, gefoltert, vergewaltigt, verurteilt, getötet.
Ärztinnen und Ärzte im Iran dürfen weder in Kliniken noch privat verletzte Demonstrantinnen behandeln, und viele Verletzte trauen sich nicht in die Kliniken, weil sie dort von Sicherheitskräften abgefangen und verhaftet werden. Auch der Protest der iranischen Ärztinnen und Ärzte gegen dieses Vorgehen wurde brutal niedergeschlagen. Die Bundesärztekammer Deutschlands (BÄK) verurteilt die Menschenrechtsverletzungen scharf und bekundet, dass sich die deutsche Ärzteschaft mit den iranischen Ärztinnen und Ärzten sowie dem betroffenen medizinischen Personal solidarisiert. Im Fall eines besonders bedrohten Arztes wurde auch eine Patenschaft übernommen.
Quelle : Artikel von Charlotte Kurz im Deutschen Ärzteblatt Jg. 120, Heft 11 vom 17.März 2023, A465-A468:
https://www.aerzteblatt.de/archiv/230331/Iran-Wegen-Berufsausuebung-verhaftet
Irans Arbeiterinnen und die landesweiten Proteste
Welche Rolle spielen Arbeiterinnen bei den Protesten im Iran, bei denen die Forderungen der Frauen im Mittelpunkt stehen? Warum hat die Arbeiterbewegung im Iran immer noch ein männliches Gesicht? Das Iran Journal hat ein Interview der Webseite Iran Wire mit der Vizepräsidentin des Freien Verbands Iranischer Arbeiter:Innen, Parvin Mohammadi, übersetzt.
https://iranjournal.org/gesellschaft/irans-arbeiterinnen-und-landesweite-proteste
Gratulation
Frau Dr. Mahbuba Maqsoodi erhielt für ihr langjähriges soziales Engagement die Bayerische Staatsmedaille für soziale Verdienste. Am 25. April 2023 verlieh die Bayerische Staatsministerin für Familie, Arbeit und Soziales, Frau Ulrike Scharf, die Medaille an Frau Maqsoodi im Schloss Nymphenburg.
Die geplante Veranstaltung der Stiftung Ostwestpassagen mit Frau Maqsoodi für den 25. April wird daher auf den 13. Juni verschoben.
"Islamic Art“ goes digital
„Das Online-Portal "Islamic Art" des Museums für Islamische Kunst in Berlin ist die erste digitale Plattform im deutschsprachigen Raum, die über islamisch geprägte Kulturen informiert – unterhaltsam und fundiert.
Wer Kunst und Kultur aus dem islamisch geprägten Raum erleben möchte, muss fortan nicht mehr zwingend nach Berlin zum Museum für Islamische Kunst reisen. Das Museum beherbergt vielfältige Werke islamischer Kunst vom 7. bis zum 19. Jahrhundert aus Spanien bis Indien und ist auch Gastgeber zahlreicher Musikveranstaltungen.“ Ceyda Nurtsch
"Migration ist die Mutter aller Kulturen“
„Das Ziel der Plattform, erklärt Professor Stefan Weber, Direktor des Museums für Islamische Kunst, sei es, on site im Museum und off site in Schulen und Jugendfreizeitzentren sowie online in den digitalen Medien möglichst vielen Menschen mit unterschiedlichem Bildungshintergrund die Möglichkeit zu geben, islamisch geprägte Kulturen wertschätzend und divers zu entdecken.“
Quelle:
Ceyda Nurtsch
Online-Plattform des Museums für Islamische Kunst Berlin: "Islamic Art“ goes digital - Qantara.de
Die heutigen Proteste im Iran historisch einordnen:
Der Politikwissenschaftler Hamid R. Ekbia führt in seinem Beitrag durch die Geschichte des Irans und die immer wieder erfolgreiche Vereinnahmung von Volksaufständen durch den Klerus.
Weil der Klerus heute seine Legitimität vollständig verloren hat, warten allerdings, so Ekbia, heute andere Gefahren auf die Protestbewegung.
https://geschichtedergegenwart.ch/revolution-reform-umkehr-der-fall-iran/
Weltempfänger
-Sonderausgabe-
Literatur über den Iran
„Anlässlich der anhaltenden Proteste im Iran und deren brutaler Niederschlagung durch das Mullah-Regime erscheint eine Sonderausgabe der Bestenliste Weltempfänger mit Leseempfehlungen über den Iran.“
Quelle:
https://www.litprom.de/weltempf%c3%a4nger/spezial-iran-2023/
Ein berührender und exzellenter Text von Dorna Safaian:
Trauer als Widerstand. Über ein Symbol der revolutionären Bewegung
„Frau Leben Freiheit“
Die Proteste im Iran begannen mit einem revolutionären Akt des Trauerns, der zum Symbol der Bewegung wurde: das Abschneiden der Haare. Die Protestierenden antworten damit auf ein Regime, das nicht jedem Toten erlaubt, betrauert zu werden.
11 Min. zu hören
und zu lesen unter dem Link:
Das Online-Portal Qantara weist auf einem Dossier des Iranjournals hin, in dem die wichtigsten oppositionellen Strömungen vorgestellt werden, die für die Änderung des politischen Systems im Iran kämpfen.
https://de.qantara.de/inhalt/iran-journal-dossier-alternativen-zur-islamischen-republik-im-iran
Eine junge Protestierende aus dem Iran erzählt
Eine junge Protestierende aus dem Iran erzählt in einem Video warum sie und ihre Altersgenossen protestieren und trotz Repressionen- Erschießungen, Verhaftungen und Folter weiter protestieren.
siehe:
https://iranjournal.org/politik/revolution-der-frauen-im-iran
Ali Sadrzadeh schreibt Im Iranjournal über die Anatomie des Sicherheitsapparates des iranischen Regiemes: